Vokabeltrainer für die BMW Group.

Ende 2006 war es dann soweit, und mein Vokabeltrainer wurde tatsächlich kommerziell veröffentlicht: Die BMW Welt machte den Anfang.

Vokabeltrainer für besseren Service.

Im Herbst 2007 eröffnete die BMW Welt in München. Sie ist neben dem BMW Museum der größte Besuchermagnet rund um das BMW Hauptquartier und mit mittlerweile 3 Millionen Besuchern pro Jahr beliebter als Schloss Neuschwanstein.

Da die BMW Welt auch ein Auslieferungszentrum ist, bei dem viele der Kunden sogar extra aus dem Ausland anreisen, lag es den Verantwortlichen am Herzen, dass jeder im Team die Möglichkeit bekam, zumindest die wichtigsten (Fach-)Vokabeln zu lernen. Und zwar so unkompliziert und bequem wie möglich.

Ein USB-Stick für jede Gelegenheit.

Die Hauptmaske mit Tonausgabe.

Also portierte ich nicht nur meinen Vokabeltrainer, in dem immer noch die gleichen Kernroutinen steckten wie 1999, auf aktuelle Technik (Director MX 2004), sondern optimierte ihn für eine Nutzung direkt von einem USB-Stick. Er ließ sich direkt ohne Installation starten und konnte somit von jedem Rechner aus genutzt werden, der gerade in der Nähe war. Die Vokabeln waren, anstatt wie zuvor beim Kyoshou, nicht in Kategorien wie „Substantiv“, „Verb“, Adjektiv“ etc. unterteilt, sondern in passendere wie „Begrüßung und Verabschiedung“, „Floskeln“, „Automobil“ und andere. Dadurch konnte man sehr schnell und gezielt noch ein paar Vokabeln lernen.

Über 1.000 Vokabeln wurden so angelegt, und zum ersten Mal in der Geschichte meines Vokabeltrainers gab es neue Funktionen:

  • Die Vokabeln waren durch einen Profisprecher vertont, und man konnte so auch die Aussprache üben.
  • Es konnten zu den Vokabeln auch Beispielsätze angezeigt werden – das machte die Vokabel gleich praktisch einsetzbar.
  • Zur Auflockerung wechselte die Hintergrundgrafik alle 30 Sekunden.

Kopierschutz und Demo-Lizenz.

Test-Reihenfolge.

Außerdem musste ich einen Weg finden, mit dem eine Art Kopierschutz ermöglicht wurde. Den fand ich auch (immer noch ohne einen Installationszwang), und er funktionierte sogar so gut, dass ich mich selbst nochmal in den Code einlesen musste, um für die Erstellung der Screenshots für diesen Artikel den Start von Festplatte möglich zu machen. Auch die Datenbanken konnten separat mit einem Lizenzschlüssel versehen werden, der vom Vokabeltrainer interpretiert wurde. Je nachdem erlaubte er die Verwendung oder nicht (und gab in dem Fall auch eine Nachricht aus, an wen man sich wenden könnte).

Über die gleichen Mechanismen konnte ich auch eine Demo-Version konfigurieren, die dann auf 5 Vokabeln pro Test limitiert war, sich dafür aber problemlos weitergeben ließ.

Mit dieser Version führte ich auch die Möglichkeit ein, gewisse Funktionen freizuschalten oder nicht. Zum Beispiel hätte ich so festlegen können, dass ein Druck von Karteikarten nicht möglich ist oder die Suche nicht angezeigt wird, oder dass man keine anderen Datenbanken laden könnte.

Vokabeleditor mit Aufnahme eigener Aussprachen.

Aufnahme eigener Aussprachen.

Die erste Version wurde Ende 2006 verteilt und erhielt bis Ende 2007 mehrere Updates. Neue Vokabeln und zusätzliche Vertonungen wurden hinzugefügt, und der Vokabeleditor kam mit dazu. Dessen Integration war umfangreicher als es zuerst schien, denn es musste beispielsweise sichergestellt sein, dass mitgelieferte Datenbanken und Vertonungen nicht durch einen User verändert werden konnten. Umgekehrt sollte es möglich sein, dass selbst erstellte Datenbanken problemlos mit anderen Usern getauscht werden konnten.

Am bedeutsamsten war aber sicherlich die Einführung der Möglichkeit, dass man mit einem am Rechner angeschlossenen Mikrofon direkt eigene Vokabeln einsprechen konnte. Als Alternative konnte man auch MP3-Files mit Dateien verlinken.

Zusammen mit der Möglichkeit, auch Bilder zu Vokabeln zu verlinken, wertete das den Trainer nochmals enorm auf. Gleichzeitig blieb die Grundprämisse erhalten: Nach wie vor war er von einem USB-Stick aus lauffähig, ohne Installation, an einem beliebigen Windows-Rechner. Wie ich beim Schreiben dieses Artikels bestätigen kann: Auch auf Windows 11 läuft er noch.

Auslieferung in einer schönen Box.

Der Vokabeltrainer wurde in einer schönen Box ausgeliefert, die neben dem USB-Stick mit Gravur auch ein Band enthielt, mit dem man den USB-Stick direkt um den Hals hängen konnte und somit immer bei sich hatte.

Ein wenig später war auch eine Version für alle Mitarbeiter der BMW Group verfügbar, bei der der Wortschatz nochmals adaptiert wurde. Die Routinen blieben die gleichen, nur die Oberfläche wurde leicht geändert. Da zahlte es sich aus, dass mein Vokabeltrainer von Anfang an darauf getrimmt war, Funktionen, Vokabeln und Darstellung sauber zu trennen.

Mit dieser Version begann eine Serie von kommerziell eingesetzten Varianten, die später auch nochmals geschickt um neue Funktionen erweitert wurden. Mehr dazu im nächsten Teil.

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