Über die Höchster Hütte zum Langsee.

Vom Weißbrunnsee über die Höchster Hütte zum Langsee – eine tolle Tour mit beeindruckendem Fernblick.

Vom Weißbrunnsee zum Grünsee.

Die Höchster Hütte am Grünsee

Drei große Seen liegen direkt an dieser Route, die am Wanderparkplatz Weißbrunnsee beginnt. In den nächsten Stunden führt der Rundweg über die Wege 12 und 107 hinauf auf fast 2.600m Höhe, bevor er in den letzten beiden Dritteln der Strecke wieder sanft absteigend zum Weißbrunnsee zurück führt. Diese Tour habe ich bereits früher sehr ausführlich beschrieben (siehe weiter unten), weswegen ich hier die Texte etwas kürzer halte und mich auf neue Fotos konzentriere. Zusammengefasst: Wer konditionell eine Tour über 700 Höhenmeter und guten 10km Länge schafft und trittsicher ist, für den ist die Tour kein Problem.

Nach knappen zwei Stunden ist man dann am Grünsee angelangt und hat somit bereits den höchsten Punkt erreicht. Bei schönem Wetter ist das Bergpanorama um den Grünsee mit seinen Dreitausendern sehr beeindruckend, wie man im Panorama sehen kann.

Panorama der Dreitausender um den Grünsee.

Vom Grünsee zum Langsee.

Wandern in den Roten Muren

Der Teil direkt südlich des Grünsees, die „Rote Muren“, ist noch sehr felsig und steinig. Hier geht es gute 20 Minuten über Passagen, die manchmal etwas eng und ausgesetzt sind. Das sind die einzigen Momente auf dieser Tour, bei denen die bekannte „Trittsicherheit“ und „alpine Wandererfahrung“ gefordert ist. Die Abschnitte sind nie wirklich schwer, aber für Wanderer, die Probleme mit engen Wegen bei gleichzeitig steil abfallenden Hängen haben, sind sie vielleicht eine Herausforderung.

An der Rossbank

Tipp: Wer sich nicht sicher ist, der sollte den Weg genau entgegengesetzt der hier beschriebenen Richtung gehen. Wenn man dann an diese Stellen kommt, hat man schon die schönsten Teile der Wanderung hinter sich und muss nicht enttäuscht umdrehen – sondern sieht sie gleich nochmal.

Ich persönlich finde diesen Abschnitt ganz wunderbar – er ist rau, abenteuerlich, und gleichzeitig eingebettet in ein schönes Panorama. Nach den Roten Muren beginnt die Rossbank, und das Gelände öffnet sich wieder stark. Immer wieder kommt man an Sitzbänken vorbei, aber wer noch nicht müde ist, der sollte warten bis zum Plateau der Hinteren Weißbrunnalm, oder gleich bis zum Langsee, der wenige Minuten unterhalb der Hinteren Weißbrunnalm liegt und den man nach knappen 1,5 Stunden ab der Höchster Hütte erreicht.

Hier, am Langsee, kreuzen sich auch die Wege zur Haselgruber Hütte und zum Gleck, den ich vor Jahren mal bei Schneefall bestiegen habe – nächstes Mal bitte im Sommer.

Vom Langsee hinab zum Ausgangspunkt.

Der Langsee

Ab dem Langsee folgt man dem Weg 107, der nach der Mittleren Weißbrunnalm zur Nummer 103 wird. Ich bin immer wieder überrascht, wie weitläufig die Gegend hier, auf über 2.300m Höhe ist. Über Wiesen wandert man nun, immer leicht absteigend, einfach Richtung Nordosten. Wer zügig wandert ohne Pause, der ist in einer Stunde wieder am Parkplatz. Plätze zum Innehalten gibt es mehr als genug, während man von der Hinteren Weißbrunnalm zur Oberen Weißbrunnalm wandert, und von dort zur Mittleren Weißbrunnalm nahe des Fischersees weiter zur Unteren Weißbrunnalm.

Eine Tour, die man zwar in guten 4 Stunden schaffen kann, aber die man bei schönem Wetter doch lieber zu einer gemütlichen Tagestour ausdehnt und vielleicht irgendwo zwischendrin mit einer kleinen. selbst mitgebrachten Marende belohnt.

Die Wanderung fand am 1. Oktober 2021 statt.

Update 2023.

Bilder von der Wanderung im September 2023 – bei schönstem Wetter und leckerer Marende.


Wanderbericht 2018.

Um diese Kühe musst Du gehen…

Den Wagen kann man gut am Weißbrunnsee parken, und so ist man gleich auf fast 1.900m Höhe. Nebenan ist auch die Untere Weißbrunnalm – die wäre damit schonmal abgehakt. An der Knödlmoidl vorbei geht es dann auf den Weg 12, der uns bis zur Hinteren Weißbrunnalm begleitet. Der Weg 12 führt uns gleichmäßig ansteigend bis hoch zum Grünsee, an dem auch die Höchster Hütte liegt.

Nach ungefähr zwei Stunden hat man die 700 Höhenmeter Aufstieg geschafft, und findet sich nun in einer Stein- und Geröll-Landschaft wieder. Naja, kein Wunder bei dieser Höhe. Die Höchster Hütte, auch Grünseehütte genannt, hat an diesem Tag auf die Saison eröffnet, doch ich bin direkt noch ein wenig weiter gewandert.



Rast oberhalb des Sees und Murmeltiere.

Drei Murmeltiere

Direkt am nördlichen Ufer des Grünsees geht Weg 140 weiter, der letztendlich auf der Zufrittspitze auf 3.439m Höhe endet. Kurz bevor von ihm Weg 139 abzweigt, legte ich meine erste Rast ein und blickte zurück auf den noch immer teilweise vereisten Grünsee – und auf eine Murmeltierfamilie. Zwei Jungtiere (auf dem Foto ist leider nur eins zu sehen) tollten wild und ungestüm über die Felsen, während die Eltern über sie wachten.

Was habe ich mich geärgert, dass ich mein Teleobjektiv im Auto gelassen hatte, weil es so wolkig war! Solche Motive hat man leider sehr selten, aber auf dem Felsen sitzend konnte ich die Murmeltiere eine gute halbe Stunde in Ruhe aus der Ferne beobachten, bevor es weiterging. Das war letztendlich besser als das Teleobjektiv mit hinauf zu schleppen.


Von Höchster Hütte zur Hinteren Weißbrunnalm.

Viel Wasser im Ultental

Über den Damm geht man dann nun weiter Richtung Süden auf Weg 12, der bis zur Hinteren Weißbrunnalm sanft abfällt. Den hier beschriebenen Weg bin ich vor einigen Jahren schonmal gewandert, doch setzte damals in diesem Teil der Wanderung Regen ein – heute war es schöner.

Und obwohl es Mitte Juni war, führte der Weg immer noch hin und wieder über letzte Reste von Schneefeldern. Gut, an dieser Stelle ist man auch noch auf über 2.400m Höhe.

An der Hinteren Weißbrunnalm bin ich noch ein paar Minuten weiter Richtung Goldknotten bzw. Gleck gewandert, aber blieb dann stehen. Nachdem ich ein Schneefeld zuvor überquerte, auf dem keine weitere Spuren zu sehen waren, schien ich auch einer der ersten Wanderer der Saison in diesem Gebiet gewesen zu sein.

Panorama von der hinteren Weißbrunnalm. (Hier interaktiv bedienbar in voller Größe.)


Über den Langsee zur Oberen Weißbrunnalm

Neben der Hinteren Weißbrunnalm liegt der Langsee. Wer von der Höchster Hütte kommt, sollte an der Hintere Weißbrunnalm weiter dem Weg 12 folgen, um dann ein wenig oberhalb und westlich des Langsees den weiteren Abstieg zu beginnen. Zum Einen ist an der Gabelung von Weg 12 und 107 noch eine Bank, zum Anderen ist von hier aus das Panorama wieder wunderbar.

Dieser abgelegenste Teil des Ultentals ist unglaublich schön: Auf ungefähr 2.400m Höhe öffnet sich der Kessel sehr weit und lässt wie in einem Gemälde Wiesen, Bäche, Seen und mächtige Gipfel bis auf knapp unter 3.000m Höhe auf den Wanderer wirken. Dazu kommt noch, dass man bedingt durch Höhe und Entfernung vom Parkplatz immer relativ ungestört ist, denn selbst viel Wanderer verlieren sich in dieser Weite.

Weiter zur oberen Weißbrunnalm

Vom Langsee fließt die Falschauer ab, die uns bis zum Weißbrunnsee begleitet. Ab hier folgt man nun dem Weg 107, der in nordöstlicher Richtung verläuft und daher immer in Richtung St. Nikolaus blicken lässt.

Ich könnte auf diesem Teil der Strecke zigmal anhalten und einfach nur die Blicke in alle Richtungen schweifen lassen – es ist wirklich wunderschön und friedlich hier. Irgendwann rückt die Falschauer näher an den Weg, stürzt sogar kurzzeitig in einer kleinen Klamm hinunter, und kreuzt dann den Weg, bevor man an der Oberen Weißbrunnalm ankommt.

Drolligerweise waren noch immer die gleichen Ziegen dort zu finden, die uns bei der Wanderung einen Tag zuvor vom Weißbrunnsee an bis hierher begleitet haben.

Panorama an der oberen Weißbrunnalm. (Hier interaktiv bedienbar in voller Größe.)

Zur Mittleren Weißbrunnalm und dann zum Parkplatz.

Auf dem Weg nach unten

Ab dieser Stelle ging ich den gleichen Weg zurück, den ich erst am Tag zuvor aufgestiegen bin. Hier mal hinabzusteigen ist eine nette Abwechslung. Zuerst geht es recht steil und felsig hinab, und man kommt auch an einem kleinen Wasserfall vorbei, der an diesem Tag ordentlich Wasser führte. Bald kommt man dann linkerhand an der Kaseralm vorbei und steht oberhalb der feuchten Wiese, an deren Rand die Mittlere Weißbrunnalm zu finden ist. Diese ließ ich schnell ebenfalls linkerhand liegen und ging zügig weiter Richtung Parkplatz, denn so langsam hatte ich ein wenig Hunger. Das teilte ich wohl mit einigen Kühen, die sich für mich völlig überraschend an den Zweigen der Lärchen labten.

Diese Tour ist landschaftlich eine der abwechslungsreichsten Strecken, die ich kenne. Man startet im Wald, kommt dann in eine felsige Landschaft umgeben von schneebedeckten Dreitausendern, und steigt dann über Stein und Wiese wieder leicht ab, wobei man an vielen Seen vorbeikommt. An Höhenmetern ist die Tour ziemlich überschaubar: Gerademal 700 Höhenmeter sind es, die auch ohne weitere Gegenanstiege direkt am Anfang bewältigt werden müssen. Für den gesamten Rest der Wanderung geht es immer sanft bergab (nur der Teil ab der Mittleren Weißbrunnalm ist ein wenig steiler), und der Blick zurück ins Tal ist eigentlich immer möglich, was diese Wanderung zu einer tollen Panoramatour macht.

Die Wanderung fand am 9. Juni 2018 statt.


Bilder Wanderung 2014.

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