Von der Kirkeler Burg zur Klosterruine Wörschweiler
Eine schöne Wanderung durch den Kirkeler Wald führt von der Burg über Peterseiche und Sieben Fichten zur Klosterruine Wörschweiler. Zurück geht es über den Felsenpfad.
Start an der Kirkeler Burg
Wenn man von Kirkel nach Wörschweiler wandern möchte, startet man üblicherweise an der oberen Hirschbergstraße. Wenn man auf die Wasserfelsen verzichten kann, dann gibt es einen alternativen Einstieg über den Frauenbrunnenweg.
Dieser ist etwas steiler, dafür aber auch interessanter zu wandern. Kurz bevor man an die große Wegkreuzung gelangt, bei der man wieder auf den Hauptweg stößt, kommt man an einem quer über den Weg gefallenen Baumstamm vorbei. Dort hat sich ein unbekannter Künstler verewigt, der zwei Motive in das Holz geschnitzt hat. Eine sehr schöne, unerwartete Überraschung.
Ein paar Meter später kommt man dann an der Waldschule an. Dort treffen sich gleich 5 Wege, und egal wohin man wandern möchte, es lohnt sich immer ein kleiner Umweg über den Frauenbrunnen. Er ist nur wenige Meter von der Kreuzung entfernt. Im Sommer kann man dort gut verweilen, denn er liegt im Schatten und seine Quelle spendet Feuchtigkeit.
Von hier zweigt auch ein schöner Wanderpfad Richtung Pferchtal ab, viel schöner als der üblicherweise genutzte Forstweg. Es geht nun weiter über den Geologischen Felsenpfad zu den Sieben Fichten.
Über die Peterseiche zu den Sieben Fichten
Der schnellste Weg zur Klosterruine Wörscheiler führt über die Sieben Fichten. Wenn man es nicht eilig hat, sollte man aber einen kleinen Schlenker über die Peterseiche machen. Sie ist zwar „nur“ gute 200 Jahre alt, aber wer sie – wie ich – schon viele Jahrzehnte kennt, für den ist sie wie ein alter Freund, dem man immer gerne mal einen Besuch abstatten möchte. Für mich war diese Eiche schon immer mächtig und erhaben. (In meiner Erinnerung war sie auch viel älter ;))
Sie gehört auf jeden Fall zu den markanten Ausflugszielen im Kirkeler Wald und es ist auch kein großer Umweg.
Außerdem geht von hier ein schöner Wanderweg nach Bierbach ab, der zur Waldschenke führt – zu meinen Kinderzeiten ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Wie es heute aussieht, kann ich nicht sagen – vielleicht muss ich es mal in einer der nächsten Wanderungen erforschen. Weiter geht es über Forstwege zu den Sieben Fichten.
Dort steht die einzige mir bekannte Schutzhütte in diesem Teil des Kirkeler Waldes, errichtet bereits im Jahr 1973. Früher™ wurden dort oft Feste gefeiert und gegrillt – ich glaube nicht, dass das heute noch erlaubt ist. Auch die Legende der Sieben Fichten ist dort zu lesen.
- Gute Erholung im Kirkeler Wald
- Ein Baum versperrt den Weg
- Das zweite Kunstwerk
- Der Weg vom Frauenbrunnen ins Pferchtal
- Beim Frauenbrunnen
- Der Geologische Felsenpfad in Kirkel
- Auf dem Weg zur Peterseiche
- Die Peterseiche. Ungefähr 200 Jahre alt.
- Schutzhütte Sieben Fichten. Erbaut 1973
- Die Legende der „Siebenfichten“
- Weiter zur Klosterruine Wörschweiler
- Der Baum weist den Weg
- Der Baum weist den Weg
- Weiter geht’s, durch den schönen Wald
Weiter zur Klosterruine Wörschweiler
Nun beginnt der letzte Abschnitt der Route: Von den Sieben Fichten sind es noch etwas weniger als 3,5 Kilometer zur Klosterruine Wörschweiler. Nach einem kurzen, leichten Anstieg führt der Weg zuerst eine Weile ebenerdig durch den Wald, bevor es etwas steiler wieder bergab geht.
Kurz darauf kommt man nochmals an eine Abzweigung, von der aus es nur wenige Hundert Meter sind, bis man zur Lichtung kommt, auf der die Klosterruine Wörschweiler zu finden ist. Weitere Wege führen auf dieses Plateau, darunter auch ein Forstweg direkt aus Wörschweiler.
Das Kloster Wörschweiler
Heute stehen nur noch Ruinen, Fragmente einer früheren Zeit. Aber sie zeugen von einer langen Geschichte: Das Kloster wurde bereits vor fast 900 Jahren als Benediktinerkloster gegründet. Der Herzog von Pfalz-Zweibrücken, auf dessen Gebiet sich das Kloster befand, hob das Kloster jedoch auf, als er zum Protestantismus wechselte.
In den Jahrhunderten danach wurde es dem Verfall preisgegeben, bis in den Jahren 1954-1958 die ersten ernsthaften archäologischen Grabungen stattfanden.
Nachdem zwischen 2009 und 2014 weitere Arbeiten zur Sicherung und Konservierung der Ruine stattfanden, war ich sehr angenehm überrascht. Seit meinem letzten Besuch waren fast 30 Jahre vergangen – und damals sah es dort natürlich noch ganz anders aus.
Kaum zu glauben: Anfang der 1990er Jahre wohnte in dem Nebengebäude ein Vereinskamerad, den wir auch oft und gerne dort besucht haben. (Volker, die Übernachtungen waren teilweise etwas gruselig…) Und wer heute die Aussicht Richtung Pfalz genießen möchte, der kann seine Beine auf den bequemen Sesseln ausstrecken.
- Die Klosterruine Wörschweiler
- Ein altes Eingangstor
- Ein altes Eingangstor
- Das einst große Kloster, nun zerfallen
- Das einst große Kloster, nun zerfallen
- Nur noch Ruinen stehen nahe Wörschweiler
- Im Hintergrund: Ein derzeit leerstehendes Wohnhaus
- Mit Moos überwachsenes Gestein
- Wer sich auf die Bank setzt, wird Ruhe finden
- Alte Grabsteine
- Ausblick Richtung Einöd
- Kein allzu gutes Wetter an diesem Tag
- Diese Treppe führt nach Außen
- Nochmal ein Blick über die Klosterruine Wörschweiler
- Auch ein Brunnen ist zu finden
- Alte Mauern
- Alte Mauern
- Mittlerweile gibt es auch eine große Wiese
- Panoramablick über das Gelände
- So findet man als Wanderer die Klosterruine Wörschweiler vor
- Ein Gedenkstein
Zurück über die Sieben Fichten und als Abschluss über den Felsenpfad
Der Rückweg führt zurück zu den Sieben Fichten. Wenn man noch richtig gut zu Fuß ist (die Tour ist auch so schon mindestens 12km lang), dann kann man kurz hinter der Klosterruine Wörschweiler rechts abbiegen und in einem Bogen zu den Sieben Fichten zurückwandern.
Nachdem man auf dem Hinweg den kleinen Umweg über die Peterseiche gemacht hat, kann man jetzt aber den direkten Weg zurück nehmen. Das heißt auch, dass man in die Nähe des Felsenpfades kommt – wie könnte man einfach so an diesem vorbeigehen… (Siehe auch eine ausführlichere Beschreibung einer etwas kürzeren Wanderung hier.)
Zwei in Stein gemeißelte Vereinsembleme der Naturfreunde
Auf dem Weg wird man an zwei in Stein gemeißelten Vereinsembleme der Naturfreunde vorbeikommen. Diese haben eine Geschichte, die bis in das Jahr 1930 zurückreicht. Ich möchte an dieser Stelle den Text wiedergeben, der auf einer Informationstafel zu lesen ist:
Das 1930 von Naturfreunden in den Sandstein gemeißelte Vereinsemblem (2 verschlungene Hände, 3 Alpenrosen und der Vereinsspruch „Berg frei“) wurde 1932 von ihren politischen Gegnern, den Nationalsozialisten, durch ein Hakenkreuz beschädigt. Während des Abstimmungskmpfes an der Saar (1933-1935) war das Naturfreundehaus Kirkel ein Zufluchtsort für Emigrantinnen und Emigranten aus Nazi-Deutschland und ein wichtiger Stützpunkt der „status-quo“-Bewegung. Ein zweites Vereinsabzeichen wurde 1953 unweit dieser Stelle angebracht.
Tja, und dann geht es am Ende des Felsenpfades, am höchsten Punkt der Wanderung, nach einem letzten Blick in die Ferne zurück nach unten.
- 1953er Version der Naturfreunde
- Die Naturfreunde – Gruppe Sulzbach, 1953
- Das Original: Ortsgruppe Sulzbach, 1930
- R. Laufer, einer der Schöpfer
- O. Graber, einer der Schöpfer
- Erstellt im Jahr 1930
- Zwei sich greifende Hände
- Überreste des von Nazis mit einem Hakenkreuz verschandelten Reliefs
- Ein letzter schöner Ausblick
Die Wanderung fand im September 2022 statt.
Hallo, das weiße Gebäude auf dem Areal der Klosterruine ist kein „Wohnhaus“ in dem Sinne. Das ist die Schaffnerei des Wirtschaftshofes des Klosters. Sie ist ca. 400 Jahre alt.
Hallo Oliver,
danke für die Klarstellung und die Altersangabe. Meine Anmerkung bezog sich darauf, dass ein Freund tatsächlich in den 1990er Jahren eine Weile in diesem Haus gewohnt hat.
Beste Grüße an den Namensvetter!