1988: Veröffentlichung in der ASM.
Ein Rückblick in die Zeit, als die Taktzahl der Computer noch im einstelligen Megahertz-Bereich lag: Computerzeitschriften druckten seitenweise Lösungen zu Spielen ab, und Anfang 1988 war auch ein Beitrag von mir dabei.
Mitte der 1980er Jahre etablierte sich auf dem Zeitschriftenmarkt ein komplett neues Genre: Das der Computerzeitschriften.
Es war die Zeit, in der Computer wie der Commodore 64 zum ersten Mal durch erschwingliche Preise und – für damalige Verhältnisse – unglaublichen Fähigkeiten den Weg in die Privathäuser fanden. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels listet die Wikipedia über 100 aktive Computerzeitschriften im deutschsprachigen Raum. Davon beschäftigen sich über 20 ausschließlich mit Computerspielen. Eine davon war die ASM – „die“ ASM, obwohl die Abkürzung für „Aktueller Software Markt“ stand. Sie erschien erstmals im Frühjahr 1986 und wurde erst Anfang 1995 eingestellt. Das ist zwar auch schon lange her, doch viele Gamer aus meiner Generation erinnern sich noch immer zumeist mit etwas Melancholie an diese Zeitschrift.
Die ASM war dafür bekannt, etwas „chaotischer“ als andere Zeitschriften zu sein. Außerdem druckte sie in jeder Ausgabe auf zig Seiten Lösungen und Hilfen zu Spielen ab, die wiederum von Lesern eingereicht wurden. Gegen Ende 1987 reichte auch ich etwas ein: Die Komplettlösung zum C64 Spiel „The Mask of the Sun“. Das Adventure erschien zwar schon gute 5 Jahre zuvor und war selbst für damalige Verhältnisse aus technischer Sicht eher durchschnittlich, aber es hatte eine gute Story. Es war eines der wenigen Spiele, die ich komplett durchspielte, trotz meiner damals noch bescheidenen Englisch-Kenntnisse. Für damalige Adventures nicht ungewöhnlich, war ein essentieller Bestandteil der Lösung eine Karte der einzelnen Stationen, die man im Laufe des Spiels besuchen konnte. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, aber in der Februar-Ausgabe 1988 wurde meine Lösung abgedruckt.
Auf einer Doppelseite waren sie – die Räume und Wege, die ich auf Karopapier mit Bleistift und Lineal gezeichnet hatte. Unverkennbar meine damalige Handschrift… Stolz war ich schon damals, immerhin war ich ein Teenager. Heute würde man direkt via Facebook, Twitter & Co die entsprechende Statusnachricht verschicken und mit dem Beitrag verlinken. Damals konnte man vielleicht noch vor zwei oder drei Klassenkameraden damit angeben, und das war’s.
Die Beschreibung dazu wurde allerdings, soweit ich mich erinnern kann, nicht 1:1 von mir übernommen, sondern etwas merkwürdig angepasst.
Da ich nur ein einziges Mal in meinem Leben solche Lösungs-Skizzen eingereicht habe, kann ich also auf eine Veröffentlichungsquote von 100% zurückblicken 🙂
Eine Veröffentlichung in der ASM und dann auch noch auf einer Doppelseite – das kann sich sehen lassen :-). Ich hatte mich damals schon davon beeindrucken lassen, als es ein Klassenkamerad in den „Fragen“-Teil der Hint Hunt-Ecke der ASM geschafft hatte.
… wobei die ASM bei uns damals keinen allzu guten Ruf hatte – zu chaotisch. Aber schon damals kultig 🙂 Nur die Comics waren wirklich… nicht lustig.
Donald Bug fand ich furchtbar, Space Rat habe ich geliebt.