PC-Preis im Jahr 1990, verglichen mit 2014.
Jedes Mal, wenn ich zu Hause meine alten Unterlagen aufräume, fallen mir alte Computerzeitschriften in die Hand. Manche von ihnen lese ich dann aus historischem Interesse durch und muss jedes Mal schmunzeln. Ich habe das Glück, in der bislang interessantesten Zeit der IT Teenager gewesen zu sein: In den 1980er Jahren, als die Computer den Sprung in das heimische Wohnzimmer schafften.
PC-Preis im Jahr 1990
Für die Generation 1990 (auch für die Generation 1980) ist es heute nur schwer greifbar, welche Bedeutung es damals hatte, auf einmal einen Rechner zu Hause zu haben, der weniger als ein Bruchteil leisten konnte als das billigste Smartphone der heutigen Zeit. Vom Internet der heutigen Form war natürlich noch nichts zu sehen, aber über Akustikkoppler konnten wir schon damals auf Bulletin Boards im Usenet (oder die damalige „Cloud“) zugreifen. Für horrende Summen in Kombination mit lächerlichen Übertragungsraten… aber das wird ein Thema für einen eigenen Artikel sein. Übertragungsraten in den 1980ern: 300 -1.200 Baud (ca. 0,04 KB/s – 0,15 KB/s)
Kürzlich ist mir eine alte Ausgabe der Chip in die Hände gefallen, und zwar die Ausgabe 01/1990. Mann, was waren die Voraussagen über die Trends 1990 rückblickend gesehen lustig zu lesen, aber auch dazu in einem anderen Artikel mehr. Was mich am meisten faszinierte, waren die Anzeigen für Computer-Komplettpakete. Damals waren die meisten Computer-Käufer Erstkäufer, mussten also Computer, Monitor und Peripherie (das war damals nur die Tastatur, keine Maus!) komplett kaufen. Entsprechend waren die Anzeigen ausgerichtet. Ihr dürft nicht vergessen: Windows 95, das erste populäre Betriebssystem für PCs mit einer grafischen Oberfläche so wie wir sie heute kennen, war noch über 5 Jahre entfernt! Damals bedeutete Arbeiten am PC: DOS, Befehlseingabe per Tastatur, monochrome Anzeige, Diskette. Wer ganz mutig war, der arbeitete bereits mit Windows 2.x (aber ich kannte niemanden…). Damals war das Wohn- und Spielzimmer noch beherrscht von Produkten von Firmen, die heute längst in Vergessenheit geraten sind: Der Atari ST von Atari, und noch viel dominanter die Amiga-Rechner von Commodore. Der Amiga 500 war damals das Beste, was man als Spieler oder Grafiker zu Hause haben konnte. Und beide hatten bereits eine grafische Oberfläche, die man mit der Maus bedienen konnte. Beim Amiga war diese sogar Multitasking-fähig, wow! (Apple war zu dieser Zeit einfach nur ein völlig überteuerter Nischen-Anbieter.)
Aber schon damals nahmen die PCs Anlauf, um mit Wucht die von vielen als „Spielcomputer“ belächelten Commodores und Ataris zu vertreiben. Wie wir heute wissen, hat das funktioniert: Commodore meldete 1994 Insolvenz an, Atari folgte kurz darauf im Jahr 1996. (Die heutige Firma Atari hat nichts mehr mit der damaligen gemeinsam.) Zwei große Handelsketten wurden in dieser Zeit gegründet, die in den folgenden Jahren in Deutschland Computer zu einem normalen Wohnelement werden ließen: Vobis mit der Eigenmarke Highscreen und ESCOM. Vobis existiert noch heute, allerdings als Schatten seiner selbst im Vergleich zu damals. ESCOM musste bereits im Jahr 1996 Insolvenz anmelden.
Lange Vorrede, kommen wir nun zum Punkt: Was bekam man damals für sein Geld? Und was kostete es?
Der Renner im Januar 1990 war bei Vobis der „Highscreen Kompakt AT 286 Serie II“… Toller Name, oder? Für „nur noch“ 1.995 DM (Kaufkraft 2014: „nur noch“ 1.650 EUR!!!) bekam man einen Durchschnittsrechner von damals. Was genau man bekam, steht in der Tabelle unten. In der Spalte daneben habe ich mal einen typischen Rechner vom Frühjahr 2014 daneben gestellt, der ebenfalls ca. 1.600 EUR kostet. War gar nicht so leicht, denn heutzutage ist der Durchschnittspreis ca. 500-600 Euro plus ca. 200 Euro für einen Monitor. Lasst euch überraschen, wie viel mehr Leistung man heute zum gleichen Preis bekommt. Das mit der CPU-Geschwindigkeit ist nur grob geschätzt – die Chips sind so unterschiedlich, dass man keine ernsthaften Vergleiche ziehen kann.
Element | Highscreen 1990 | Alienware 2014 | Vergleich/ Interpretation |
---|---|---|---|
RAM | 512 KB | 8 GB | ca. das 16.000fache: 8 GB = 8.000 MB = 8.000.000 KB |
CPU | Intel 80286, 12 MHz |
Intel Core i7-4820K (vier Kerne, bis zu 4,2 GHz) |
Knapp 1.400x schneller: 16 GHz = 16.000 MHz (Nur Vergleich der puren Taktzahl) |
Grafikkarte | Keine (bzw. ohne CPU und RAM) |
AMD Radeon R9 270, 2 GB RAM | Dürfte Leistung ca. nochmal verdoppeln |
Externes Laufwerk | 5,25 Zoll Floppy Disk, 1.2 MB | DVD, 4.5 GB | ca. das 3.750fache: 4.5 GB = 4.500 MB |
Externes Speichermedium | 5,25 Zoll-Diskette: ca. 50 Cent |
4.5 GB DVD: ca. 27 Cent |
Also bekommt man für das gleiche Geld heute mehr als das 7.000fache der Speicherkapazität! |
Festplatte | 20 MB, 48 ms Zugriffszeit | 2 TB, 9 ms Zugriffszeit | ca. das 100.000fache: 2 TB = 2.000 GB = 2.000.000 MB |
Monitor | 14 Zoll, monochrom | 23 Zoll | – |
Auflösung | Wahrscheinlich 640×480 | 1.920 x 1.080 | – |
Preis | Januar 1990: 1.995 DM Wert 2014: ca. 1.650 Euro |
März 2014: 1.600 Euro |
– |
Wie man sieht, ist das Ergebnis kaum mit Worten zu beschreiben, so unglaublich viel hat sich in den vergangenen 24 Jahren getan. Und man darf auch nicht vergessen, dass in dem Preis des heutigen Rechners auch noch eine Netzwerkkarte und Soundkarte enthalten sind, die damals nicht Bestandteil des Angebots waren… Hätte man diese heute selbstverständlichen Dinge damals mit gekauft, hätte sich der Preis um einige Tausend DM erhöht (in Klammern: wertebereinigter Euro-Preis 2014):
- Modem 2.400 Baud (kann bis zu 0,3 KB/s übertragen): 1.848 DM (ca. 1.500 EUR)
- Netzwerkkarte (bis zu 2.5 MBit/s): 248 DM (ca. 200 EUR)
- Soundkarte: Erste Sondblaster-Karte 1989 auf den Markt gekommen, ca. 400 DM (ca. 330 EUR)
- Maus: ca. 80 DM (ca. 65 EUR)
Jeder kann nun für sich mal ausrechnen, wie es im Jahre 2030 wohl aussieht…
Und ach ja: Laptops gab es auch schon damals, siehe Foto unten!
- PC-Preis 1990
- Leistung PC 1990 – Aufpreise!
- Laptop 1990 (Vobis)
- Laptop 1990 mit Monochrom-Monitor
- Laptop 1990 für 4.000 DM
- Laptop-„Koffer“ 1990
Alle Fotos: Entnommen aus der CHIP 1/1990
Super danke! Diesen Vobis Prospekt oder die Preistabelle davon über genau diesem Datum suche* ich schon seit Jahren. Mein Vater hat nämlich genau so einen HighScreen Kompakt 2 gekauft, mit dem kleinen Unterschied, das er das VGA+Monitor Angebot (siehe unten im Prospekt) für ca. 998 DM dazunam.
Und das ist dann auch schon meine Kritik an ihrem Artikel.
Mit dieser VGA Grafikkarte + VGA Monitor Kombination bekam man für den PC nämlich schon etwas besseres, als der Amiga, C64 oder Atari ST auf dem Markt zu bieten hatte, natürlich für nen Aufpreis von 1000 DM, aber technisch war der Amiga zu diesem Zeitpunkt schon längst überholt.
Der 286er war nämlich knapp doppelt so schnell und mit VGA steckte er jeden AMIGA in die Tasche.
Natürlich kam das Spieleangebot das VGA unterstützte erst nach und nach, aber bei den 3d Simulationen bzw. 3d Spiele (natürlich alles per software von der CPU gerendert) war er aufgrund seiner größeren Rechenpower schon damals führend und die Customchips des Amigas halfen da nichts.
Lediglich mit dem Sound konnte der Amiga und Atari ST noch dagegenhalten, aber das galt auch nur solange, solange im PC keine Soundblaster Karte steckte, die dann oder deren Nachfolger ab etwa Anfang 1993 zum Standard in jedem neuen Komplett PC für den Heimbedarf wurde.
Bei dem Vergleich der Grafikkarten eines neuen PCs und eines von damals wäre der Speicher und RAMDAC sinnvoller gewesen, denn der bestimmte nämlich die maximale Auflösung und Farbtiefe.
Die Geschwindigkeit ist dagegen kaum vergleichbar, da moderne Grafikkarten eben 2D und 3D Beschleungierfunktionen haben. Will man die Geschwindigkeit aber dennoch vergleichen dann muss man eines beachten, Grafikkarten von damals waren absolut passiv, die konnten nichts selbst berechnen, alles hat die CPU berechnet. Deswegen war früher die Anbindung an die CPU entscheident und das gilt auch heute noch, wenn man z.B. die Grafik ohne 2d und 3d Beschleunigerfunktionen nur mithilfe der CPU, also per Software darstellen möchte.
D.h. hier muss man den 16 bittigen ISA BUS der mit ca. 8 MHz lief gegen den modernen PCI Express Bus vergleichen, der aktuell mit PCI Express 3.0 eine Taktrate von 4 GHz aufweist.
Allerdings ist das nicht ganz genauso vergleichbar, da der PCI Express Bus paketorientiert arbeitet und dazu noch ein serieller und nicht mehr paraleller BUS ist, daher ist es einfacher und besser, wenn man die Bandbreite vergeicht, bei einer 16x PCI Express Grafikkarte liegt die bei 15754 MB/s.
Zum Vergleich beträgt die Bandbreite beim ISA BUS nur (8*1000*1000*16)/(8*1024*1024) = 15,25 MB/s, also um den Faktor 1000 langsamer. Doppelt so schnell für die PCIe Grafikkarte ist also weit vom richtigen wert entfernt, die PCIe Grafikkarten sind heute viel viel schneller, ihre 3d und 2d Beschleunigerfunktionen dabei noch nicht einmal berücksichtigt.
Aber das ist noch nicht alles, der ISA Bus muss sich nämlich diese Bandbreite von 15,25 MB/s mit allen anderen Geräten, die am ISA Bus dranhängen teilen. Wenn also die Festplatte Daten läd, dann wird die Grafikkarte ausgebremmst.
Beim PCIe Bus ist das nicht mehr der Fall, die PCIe Grafikkarte kann also den vollen Speed von knapp 15,34 GB/s nutzen. Diesen Vorteil, dass sich die Grafikkarte nicht mehr die Bandbreite mit anderen Geräten teilen muss, gab es übrigens ab dem AGP BUS.
Bei PCI und dem früheren Vesa Local Bus wurde die Bandbreite wie bei ISA auch noch unter den Geräten aufgeteilt. Einen Unterschied ergaben lediglich die Interrupst, mit der die Grafikkarte eine höhere Priorität erhielt.
Und beim Grafikram sieht es ungefähr so aus:
Meine VGA Grafikkarte von damals hatte nur 256 KB RAM, eine moderne Grafikkarte von heute hat zum Vergleich 2 GB RAM und mehr.
Also um den Faktor 8192 mehr RAM.
Mit 256 KByte RAM konnte man damals übrigens eine Auflösung von 800*600 Pixeln bei einer Farbtiefe von nur 4 Bit darstellen, was 16 Farben entsprach:
800*600*4/8 = 153600 Byte
Begnügte man sich mit 2 Farben, also schwarz und weiß, dann waren auch höhere Auflösungen möglich, sofern dies auch der RAMDAC und Monitor erlaubte.
Der RAMDAC entschied hierbei übrigens ob das Bild flimmerte oder mit 70 Hz und mehr lief.
Bei heutigen Grafikkarten ist das dank digitaler Anbindung und TFT Displays kein Thema mehr.
Zur Jahrtausendwende war ein RAMDAC von 350 MHz standard und erlaubte Bildwiederholraten von über 70 Hz auch in den damals höchsten Auflösungen.
Aber noch einmal zurück zu den Farben.
Um gleichzeitig mehr Farben darzustellen mußte man also die Auflösung reduzieren.
Die typische Auflösung für VGA Spiele war daher 320*240 Pixel bei 256 Farben,
was 320*240*8/8 = 76800 Bytes Grafik RAM erforderte.
Da man für Spiele aber noch mindestens Doublebuffering benötigte, damit man in einem Buffer zeichnen kann, während der andere dargestellt wird, ist dieser RAM Bedarf mit 2 zu multiplizieren, also
153600 Bytes, was noch gut in die 256 KByte der VGA Karte reinpasste.
Ein anderer Grund für diese Auflösung war noch, dass dies der einzige VGA Modus mit 256 Farben war, der standardisiert war.
Für höhere Auflösungen mit gleicher oder höherer Farbtiefe, welche typische SVGA Grafikkarten boten, die nichts anderes als VGA Karten mit mehr RAM und proprietären Grafikmodi waren, die wiederrum spezielle Treiber benötigten um diese proprietären Modi zu nutzen mußten erst die VESA Modi standardisiert und eingeführt werden.
Erst mit diesen war es dann sinnvoll, für Spiele höhere Grafikmodi zu verwenden.
Bei Windows 3.1 und später sah das anders aus, denn da wurde einfach für jede Grafikkarte ein Treiber geschrieben und die Anwendungen konnten die Karten voll ausnutzen.
Für Spiele war das allerdings bis zur Einführung von WinG (siehe Wikipedia) bzw. später mit DirectX in Windows 95 noch wenig sinnvoll, da die Grafikroutinen von Windows 3.1 bzw. GDI im allgemeinen (GDI gibt’s auch in Windows 95 und später) zu langsam waren und das Spiel daher eher ausbremste und deswegen von den Spieleentwicklern nicht genutzt wurde, solange DOS eben noch eine viel genutzte Plattform war.
Mit Windows 3.1 kamen dann übrigens auch die ersten 2d Beschleunigerkarten heraus, die die GDI Funktionen von Windows wesentlich beschleunigen konnten. Allerdings wurden diese Beschleungierfunktionen AFAIK nur für GDI Anwendungen genutzt, nicht aber für Spiele.
* Das Prospekt suche ich übrigens deswegen, weil ich trotz Rechnung die ich noch habe, bis heute nicht weiß, wieviel MHz mein 286er, den ich leider nicht mehr habe, genau hatte. Die Anzeige auf dem Gehäuse gab nämlich 16 MHz an, aber so eine 286er CPU mit 16 MHz hat Intel nie produziert, das tat nur AMD und damals wußte ich so etwas noch nicht, weil ich mich eben mit Computern noch kaum auskannte. Das ganze Wissen eignete ich mir erst an, als ich einen 486er hatte und da war der 286er schon weg.
Mit dem Prospekt kann ich nun aber mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die CPU genau 12 MHz schnell war, denn das ergibt sich durch die absout identische Preisangabe von 1755 DM für das Modell mit 20 MB großer Festplatte und gekauft wurde dieser Rechner im Dezember 1989. Das kommt mit dem Datum des Prospekts, also recht gut hin. Von daher vielen Dank dafür.
Wow! Danke für diese ausführliche Anmerkung und Ergänzung!
Ich wiederum suche ein Prospekt aus dem Jahr 2000 (möglichst Januar oder kurz danach) von Vobis, Escom, Saturn oder ähnlichen Anbietern. Leider war ich zu dieser Zeit im Ausland, daher fehlt mir so ein Prospekt. Wenn Sie einen solchen haben, dann wäre ich über einen Scan sehr erfreut!
Ich selbst bin erst im Jahr 1995 mit Windows 95 und einem 60 MHz Pentium auf den PC gewechselt. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich tatsächlich noch ein treuer AMIGA User: Gestartet 1988 (?) mit einem Amiga 500, geendet mit einem Amiga 1200 mit 120 MB Festplatte. Beide sind übrigens noch funktionsfähig, und auch die Disketten haben zumindest noch vor einem Jahr funktioniert…
Um das Jahr 1990 fand auch in meinem Freundeskreis der übliche „Systemkrieg“ statt. Wer ist besser? Commodore mit dem Amiga, Atari mit dem ST, oder doch die damals noch belächelte Büromachine „PC“? Nun ja, die Geschichte hat uns gelehrt, wie dieser Kampf ausging. Der Amiga war zumindest zu dieser Zeit noch definitiv die Maschine mit dem besten Preis-/ Leistungsverhältnis. Sicher war der PC schon damals mit entsprechendem Geldeinsatz dem Amiga überlegen, aber welcher Schüler hatte damals so viel Geld… Aufgrund seiner immer identischen Basisausstattung (vergleichbar mit der heutigen Situation bei Spielkonsolen) wurde der Amiga damals natürlich wesentlich besser ausgereizt. Siehe auch die „Demos“ von damals (und heute!), die man auf Youtube finden kann. Heute sicherlich belächelt, aber wer „damals“ schon einen Computer hatte (egal ob Amiga, ST oder PC), der kann sicher einordnen, wie revolutionär einige der Effekte damals gewirkt haben – auf einer Maschine mit gerade mal 7 Mhz und 512 bzw. 1024 KiloByte RAM.
Schöne Grüße und vielen Dank für Ihren Beitrag!
Es tut mir leid dass ich ihnen hier nicht weiterhelfen kann, Im Jahr 2000 hatte ich schon seit etwa 3 Jahre einen Internetzugang, weswegen ich auch keine Prospekte mehr in den Filialen abholte und mir stattdessen die Preise im Internet bei den Onlinhändlern anschaute und dieses digitale Wissen ist eher verloren gegangen.
Allerdings gibt es glücklicherweise die Way Back Machine, eine Webseite die in regelmäßigen Abständen alle Webseiten archiviert.
http://archive.org/web/
Hier findet man dann auch die Seite von z.B. geizhals.at und wie diese zum Januar 2000 ausgesehen hat und welche Preise die aufgelistet hatten:
http://web.archive.org/web/20000112135901/http://www.geizhals.at/?open=2&cat=cpuslot1
Diese Preise von K & M Elektronik sahen am 17.11.2000 damals z.B. so aus:
http://web.archive.org/web/20001119150400/http://www.kmelektronik.de/root/shop4/p4.txt
Auch die Preisliste von Arlt für den Februar 2000 ist dort ebenfalls verfügbar:
http://web.archive.org/web/20010205013600/http://www.arlt.de/preise/index.html
Die Wayback Maschine speichert die Daten mehr oder weniger gut, manchmal wird man fündig, manchmal fehlt etwas oder es gibt aus manchen Monaten schlichtweg keine Daten, aber glücklicherweise gibt es ja mehrere Internetshops die damals aktiv waren, die kann man dann alle in der Wayback Machine ausprobieren, das wäre meiner Meinung nach eine brauchbare Option um die Preise von damals herauszufinden.
Alternativ zur Waybackmachine würde ich vorschlagen in alten Computerzeitschriften reinzuschauen, da wurden damals ja auch immer Preislisten abgedruckt. Manche Computerzeitschriften bieten ihre alten Zeitschriften in ihrem Heftarchiv an, manchmal sind die sogar kostenlos oder werden vorübergehend zur Jubiläumsausgabe verschenkt.
Die Preise von z.B. Alternate wird man da sicherlich finden. Vobis spielte zur Jahrtausendwende meines Wissens nach keine große Rolle mehr und Escom ging schon 1996 in Konkurs.
Typische Computerhändler mit Filialen waren zur Jahrtausendwende damals noch K & M Elektronik und Arlt, aber auch da war schon abzusehen, dass alles immer mehr per Versand und Online durch das Internet vertrieben wird.
Einen Amiga 500 hatte ich damals leider nie, der PC von meinem Vater war damit praktisch der erste Computer. Als mein Vater damals sich für einen PC entschied war ich sogar ein klein bischen, aber nur ein klein bischen enttäuscht, weil es eben kein Amiga war und alle meine Freunde und Schulkameraden eben einen Amiga mit diesen vielen tollen Spiele hatten.
Daher habe ich mir noch im Januar 1990 ausgerechnet was so ein Amiga 500 mitsamt Monitor Anfang 1990 kosten würde um ihn dann von meinem eigenen ersparten Geld zu kaufen, aber das Geld reichte damals noch nicht. Ich hätte mir nur den Amiga 500 aber nicht den Monitor dazu leisten können und einen Fernseher hatte ich leider auch nicht.
Also habe ich die Idee auf den nächsten Geburtstag verschoben, denn da bekam ich wieder etwas Geld, aber als es dann so weit war, hatte ich diesen Wunsch nicht mehr, da ich bemerkte, dass der PC insbesondere gerade bei dem Spielegenre, für das ich mich am meisten interessierte, also die Simulationen, technisch überlegen war. Insofern kaufte ich mir die Spiele, die ich haben wollte, für den PC. Und da fast niemand in meinem näheren Umfeld einen PC hatte informierte ich mich durch die Ende 1990 erschienene PC Joker über neue PC Spiele.
Die folgenden Jahre waren dann goldene Jahre für die Spielenentwicklung, da erst dort die meisten Genres definiert wurden, die wir heute haben.
Rückblickend habe ich mir zwar auch schon mal überlegt einen Amiga 1200 als Retromachine zu kaufen, aber diesen Plan habe ich dann letzten Endes doch verworfen weil ich eben doch ein echter PC Spieler war und bin und ich somit eigentlich nie zu den Amiga Usern dazugehörte und jetzt nach Jahren hinterher zu kommen, das wäre doch irgendwie schräg. 😉
Der Hauptgrund dürfte aber eher sein, dass bei den Spielegenres für welches ich mich am meisten Interessiere (Simulationen & Strategiespiele) der PC doch die bessere Maschine war und ist und die wenigen älteren Spiele außerhalb dieses Genres, die mich ganz am Anfang auf dem Amiga wirklich reizten, die gab es auch irgendwann für den PC, so dass ich mir diese auch für den PC gekauft habe.
Und die neueren Spiele waren dann auf dem PC mit Soundblaster Unterstützung meist sogar wieder besser, denn der PC konnte mit VGA eben 256 Farben gleichzeitig darstellen, während es beim Amiga 500 im spieletauglichen Modus nur AFAIK 32 oder 64 Farben waren und die Custom Chips des Amigas, wie z.B: der Agnus war eben meist nur bei Spielen mit viel Scrolling wie z.B. Jump&Runs ein Vorteil und bei Simulationen meist völlig nutzlos oder bei Strategiespielen meist irrelevant, so dass er hier gegen den PC bei diesen Spielegenres keinen Vorteil mehr hatte, den Rest gleichte der PC mit schierer Rechenpower aus.
Wenn ich mich also frage, welche Spiele trotz vorhandenem PC für den Amiga für mich interessant wären, dann sind das eigentlich eher die Spiele, die vor 1990 erschienen sind, was die Auswahl dann doch wieder recht einschränkt.
Und nur für eine Handvoll Amiga Spiele einen Amiga zu kaufen, das lohnt sich halt nicht wirklich.
Auch hätte ich dann ein fremdes System mit nicht PC typischen Medien zu verwalten, den Aufwand spare ich mir dann doch lieber.
Die Zeit des Amigas ist bei mir somit irgendwie vorbeigerauscht, das akzeptiere ich auch so und die guten Spiele wurden so oder so auf den PC portiert und ab etwa 1990 erschienen viele der Spiele sogar gleichzeitig und später sogar zu erst auf dem PC.
Wenn ich aber jemals ein Amiga Spiel spielen wollte, dann gibt es glücklicherweise dafür seit Jahren ja ziemlich gute Amiga Emulatoren wie z.B. den WinUAE.
Und da ich diesen einmal auch auf einer AFAIK PC Player CD mitsamt von der PC Player lizensiertem Amiga Kickstart ROM bekommen habe, hätte ich praktisch einen nutzbaren Software Amiga für meinen PC, denn für die Emulatoren ist das Kickstart ROM das wichtigste, ohne dieses laufen die meisten Amiga Programme nicht.
Bleibt noch das Problem Amiga Disketten auf einem PC auszulesen, das ging viele Jahre nur mit spezieller Hardware oder man übertrug die Daten per serieller Schnittstelle, aber inzwischen hat man auch hier mit einem Trick eine Lösung gefunden, mit der es möglich ist, sogar mit einem normalen PC Diskettenlaufwerk und PC Diskettencontroller Amiga Disketten auszulesen, das erschien früher unmöglich. Man benötigt für diese Prozedur allerdings 2 Diskettenlaufwerke, sowie eines der Tools Disk2FDI oder adfread.
Insofern habe ich das mit dem Amiga 1200 bleiben lassen, aber wenn ich mir einen Amiga kaufen würde, dann definitiv einen Amiga 1200, denn der erscheint mir rückblickend als bester Kompromiss zwischen Spielekompatibilität und Leistung zu sein und bietet einen AGA Chipsatz der flimmerfreie Bilder auf einem CRT gewährleistet, so dass man den Amiga 1200 auch an einen CRT anschließen könnte, während man AFAIK für den Amiga 500 z.B. hierfür noch einen Flickerfixer benötigte, wenn das Bild flimmerfrei sein soll.
Rückblickend würde ich also sagen, dass der Amiga meiner Meinung nach seit erscheinen des Amiga bis ungefähr Ende 1989 der beste Spielecomputer war. Danach übernahm dann der PC das Feld.
Je nach Genrevorlieben kann das natürlich auch etwas abweichen, für 2d Spiele mit viel Scrolling, wie eben Jump&Runs war der Amiga dank Custom Chips sicherlich noch viele Jahre darüberhinaus die bessere Wahl als ein PC, aber bei Adventures, Rollenspiele, Simulationen, Strategiespiele, Sportspiele usw. war es dann IMO doch eher der PC, der die Führung übernahm.
Und vor dem Amiga war sicherlich der C64 bzw. sein größerer Bruder der C128 der beste Spielecomputer, den man sich zu akzeptablen Preisen kaufen konnte.
also ich bin 1984 mit dem C64 gestartet (davor Atari 2600),
dann 1988 natürlich Amiga 500 (auch bei mir laufen noch alle Disketten und auch die 120MB Festplatte).
dann ca. 1994 alle 2-3 Jahre einen neuen PC (das war damals schon so üblich),
erst 286 , dann 386, dann 486 , Pentium 1,2 usw.
Ich habe seit 1994 immer noch bei jedem Kauf vom PC auch den entsprechenden Prospekt aufgehoben,
allerdings immer von Atelco, (die hatten damals schon mehr Garantie 😉
Ich kann mal gucken ob Sie nach dem Umzug noch da sind, einen Teil habe ich letztens aber endgültig entsorgt.
Dabei habe ich auch sehr geschmunzelt: 7000 Euro für PC+Monitor+Druck (Laser) + Modem (Mailboxen, nicht internet / später Compuserv, AOL, internet mit Modem dann ISDN)